Meister2

Bernhard Döll, Spielleiter der gestrigen Partie unserer 1. Mannschaft gegen Schwalbach und damit Augenzeuge des Aufstiegs, zelebrierte den Abpfiff irgendwie zu kurz. Und doch - zumindest in den Ohren unserer Anhänger, Spieler und Verantwortlichen - erklang dieser Moment der Erleichterung wie eine Symphonie von Beethovens Ode an die Freude, in seiner besten Art, mit höchster Durchschlagskraft für das Weiterkommen im Verein. Unser Team hat sich über diese Ziellinie geschleppt, wie ein führender Marathonläufer, der kurz vor dem Ende einen Sonnenstich erleidet. Der Druck des immer gewinnen Müssens war in den letzten Wochen omnipräsent und auch gestern spürte man das auch wieder gegen Bad Schwalbach. Nicht auszudenken, wenn Torhüter Felix Kokorsch nicht einen seiner vielen Sahnetage gehabt hätte, denn in der ersten Viertelstunde erwischten uns die Bad Schwalbacher ein paar mal mit langen Bällen, kamen relativ einfach in die Box und standen teilweise so frei, als würden die gegnerischen Stürmer eine leicht zu übertragende Krankheit mit unmittelbarer Todesfolge in sich tragen. Folgerichtig gingen die Gäste in Führung und aus Hattenheim gegen Wallrabenstein übermittelte unser zukünftiger Trainer Thorsten Becht ebenfalls miserable Neuigkeiten, denn nach 17 Minuten führte Wallrabenstein bereits mit 3:0 gegen den kleineren Eltviller Stadtteil.

In diesem Zeitfenster des Zweifels werden Helden geboren, die das Heft des Handelns in die Hand nehmen; gestern war es Marvin Kauer, der in der 23. Spielminute den Ausgleich erzielte und von da an mit seinem Partner Julian Vogler und natürlich dem Meister aller Klassen, Spielertrainer Dennis Kunz, das Orchester leitete. Zur Halbzeit dann 1:1 mit der Gewissheit, dass uns Hattenheim nicht helfen wird, denn die lagen da bereits 0:6 zurück - Wallrabenstein hatte also seine Aufgabe bereits nach 45 Minuten erledigt. Ja ..... genau die Hattenheimer, die wir vor 2 Jahren in der Kreisoberliga gehalten haben, weil wir uns gegen Nordenstadt durchgesetzt hatten und damit ein weiterer Platz in der KOL zur Verfügung stand. Nach der Pause klare Dominanz auf unserer Seite und nach einem Angriff über die linke Außenbahn und Chaos im Strafraum, erzielte der aufgerückte Rechtsverteidiger Simon Wüst das erlösende 2:1 und damit war das Spiel dann auch gelaufen. Chance um Chance reihte sich im Verlauf aneinander und abermals Marvin Kauer machte den Deckel drauf, nach sehenswertem Solo, mit seinem schwächeren linken Fuß.

Dass unsere Reserve gestern um die berühmte goldene Ananas spielte, trotzdem eine sehenswerte Leistung ablieferte und mit 2:0 gewann, setzte dem gelungen Spieltag fast die Krone auf, aber auch nur fast, denn den Tag perfekt machten unsere B-Juniorinnen, die den Regionalpokal gewannen. Am Tag danach, es ist Montag morgen kurz nach acht, kommt man ins Grübeln. 3 von 5 möglichen Mannschaften (damit bleiben jetzt also nur noch 2 übrig) haben wir jetzt in der Gruppenliga. Aber damit ist die Mission Spvgg Eltville noch nicht beendet. Durchschnaufen verboten, erst wenn wir überall dort sind, wo diese Stadt und ihr Potential hingehören, und das ist in allen möglichen Teams mindestens Gruppenliga zu spielen, werden wir mal kurz innehalten und reflektieren, welche Ziele noch zu erreichen sind. Aber bis dahin bleibt der Fuß auf dem Gas in unseren Leistungsmannschaften und natürlich auch im Breitensport. Da ist in beiden Bereichen nicht alles Gold was glänzt und es gibt Raum für Entwicklungen. Dazu braucht es noch mehr Menschen, die sich außerhalb des Spielbetriebs engagieren und mithelfen, die nötige Infrastruktur bereit zu stellen. Jeder ist dazu herzlich eingeladen.

Dem FSV Bad Schwalbach wünschen wir in der kommenden Relegation viel Erfolg und das gleiche gilt für unseren guten Freund Rene Keutmann aus Wallrabenstein, der über diesen Umweg sicherlich gute Chancen hat, ebenfalls in die regional höchste Klasse einzuziehen. Glück auf Rene, seit gestern drücken wir Dir die Daumen!

Zu guter Letzt ein Aufruf in eigener Sache: wir suchen den Spieler Julian Vogler, der gestern sehr überschwänglich, aber trotzdem liebevoll die Eckfahne nach dem Spiel zu seinem Eigentum ausrief. Julian bitte bring uns die Fahne wieder - DANKE!

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